Karstphänomene, lokaler Stein und typische Architektur

Lipica - Štanjel / 32,8 km

Im Zuge der zweiten Etappe gehts es von Lipica zuerst zum Lebendigen Museum des Karsts in die wunderschöne mit Karstphänomenen gespickte Landschaft. Hier findet man karsttypische Trockenmauern und Hirtenhäuschen aus Stein, gebaut ganz ohne Bindemittel. In Sežana lohnt es sich einen Abstecher zu dem raffinierten Botanischen Garten zu machen. Über die Allmende und vorbei an den Weinbergen, durch das Dorf Pliskovica mit dem regionaltypischen Gehöft, führt der Weg nach Štanjel, das mit seinem unverwechselbaren Stadtbild schon von weitem die Blicke auf sich zieht. Das ummauerte mittelalterliche Dorf mit Burg und dem berühmten Ferrari-Garten ist ein Highlight der Karstarchitektur. Im malerischen Štanjel kann man auch übernachten.

Lebendiges Museum des Karsts

Das Lebendige Museum des Karstes besticht durch eine Hülle und Fülle an Karstphänomenen. Es gibt nur wenige Plätze auf der Welt, wo man auf einem so kleinen Raum so viele typische Karstphänomene findet. Hier trifft man nämlich auf Dolinen, Uvalas, Einsturzdolinen, Schluchten, Abgründe und natürlich unterirdische Höhlen. Das Lebendige Museum, das auf über 700 Hektar das Natur- und Kulturerbe des charakteristischen Karsts umfasst, ist ein einzigartiges Naturgebiet, das zudem als ökologisch relevant gilt. Der größte Teil fällt unter Natura 2000. Das Lebendige Museum des Karsts wurde 2017 zum besten Themenweg Sloweniens gewählt.

Das Gebiet des Freilichtmuseums erstreckt sich zwischen Sežana und Lipica und entlang der slowenisch-italienischen Grenze, sowie der Verbindungsachse auf der alten österreichisch-ungarischen Straße Sežana–Bazovica.

Botanischer Garten Sežana - Garten bei der Villa Mirasasso

Der hübsch angelegte Garten sorgt für eine entzückende Erfahrung. Die 150 Jahre alten Zedern, raffinierte Buchsbaumrondelle und hübsche Sandwege, blühende Pergolen und ein Palmenhaus als Kopie des Schönbrunner Gewächshauses in Wien lassen einen wunderschönen Garten entstehen. Die Anfänge des hiesigen gartenbaulichen Erbes reichen ins Jahr 1848, als die Familie Scaramangà aus Triest an ihrer Villa in Sežana einen Garten nach dem Vorbild italienischer Bürgergärten anlegte, um Pflanzen aus verschiedenen Teilen der Welt zu pflanzen.

Heute besticht der Garten mit einer Sammlung von fast 170 Pflanzenarten und etwa 700 Pflanzen sowie außergewöhnlichen Kulturschätzen samt Gewächshaus aus dem Jahr 1890 im Vordergrund.

„Slamčeva domačija“ - Hostel Pliskovica

In dem renovierten und unter Kulturdenkmalschutz stehendem karsttypischen Gehöft ist heute das Jugendhotel Pliskovica untergebracht. Das Gehöft „Slamčeva domačija“ liegt am südlichen Rand des Dorfes Pliskovica. Es umfasst ein Wohngebäude und eine Scheune, in der sich einst ein Stall und Heulager befanden und in der man landwirtschaftliche Erzeugnisse, Werkzeuge und Pferdewagen aufbewahrte. Dem Gehöft ist ein großer ummauerter Hof bzw. „borjač“ vorgelagert, zu dem zwei einfache Eingangsportale aus Stein (so genannte „kaloni“) führen.

Nach Ende der Renovierungsarbeiten wurden ein Teil des Wohngebäudes und der Stall mit Schieferplatten („skrle“) gedeckt. Das Gehöft war Jahre lang verlassen. Im Jahr 2001 wurde der Umbau zu einem Hostel in die Wege geleitet. Im Wohngebäude wurde im kleineren Esszimmer die offene Kochstelle erhalten.

Štanjel

Als eine der ältesten Siedlungen im Karst zieht Štanjel zunächst mit der unverkennbaren Silhouette die Blicke an sich. Die Burganlage, die Wehrtürme, die St.-Daniel-Kirche mit einem zitronenförmigen Glockenturm, die aneinandergereihten Häuser und der Ferrari-Garten bilden das bekannteste architektonische Erbe dieser alten Siedlung, deren Erscheinungsbild seit Jahrtausenden dem Wechsel unterliegt. Das mittelalterliche Dorf ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Kulturdenkmal.

Heute ist Štanjel eine Drehscheibe der Kultur und somit Schauplatz für viele kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen. Die restaurierte Burg beherbergt Museumssammlungen; besonders relevant ist jene zum Thema des Architekten Maks Fabiani. In der Burg befindet sich zudem die Lojze Spacal Galerie – das regionale Zentrum der bildenden Künste, die in Štanjel in den kleinen Galerien reichlich vertreten sind.